Donnerstag, 25. Mai 2017

Elektrosmog





Die Sorge um negative Gesundheitliche Auswirkungen von elektromagnetischen Wellen sollte ernst genommen werden Die Angst unspürbarer und unsichtbarer Energieeinwirkung auf den Menschen  - landläufig als "Elektrosmog" bezeichnet - ist weit verbreitet. Unbehagen und Krankheiten werden des Öfteren den elektromagnetischen Feldern, verursacht durch die Stromversorgung oder den Radiowellen, zugeschrieben. Darum wird Spannungsfreischaltung in Wohnräumen (Bioinstallation) von vielen Elektroinstallateuren seit Jahren angeboten. Aber Bestrahlung in verschiedenen Frequenzbereichen bei unterschiedlichen Gebrechen oder bei Untersuchungen sind in der Medizintechnik weit verbreitet und dienen dazu den Menschen zu heilen. 
Dass elektromagnetische Felder den menschlichen Körper beeinflussen, steht außer Frage. Unmittelbare und eindeutige Auswirkungen auf den Menschlichen Organismus, lassen sich aber erst bei Intensitäten beobachten, die um Größenordnungen über den gesetzlichen Grenzwerten liegen. Inwieweit relativ schwache Felder gefährlich oder ungefährlich sind, ist in zahlreichen Studien erforscht worden. Die Fachliteratur nennt eine Vielzahl von Ergebnissen, aus denen einander widersprechende Schlussfolgerungen gezogen werden können. Gerade die Widersprüchlichkeit ist es, die es einem so schwer macht, darüber zu urteilen, ob und inwiefern elektromagnetische Wellen schädlich sind. Dem Einfluss verschiedener Umweltfaktoren, wie z.B. die Ernährung, die Luftverschmutzung und der Stress, wird meiner Meinung nach, in manchen Studien zu wenig Bedeutung beigemessen. Die Wissenschaft konnte noch keine eindeutige, gesicherte Antwort auf die Frage des Zusammenhanges zwischen dem "Elektrosmog" und der menschlichen Gesundheit geben. Es wäre gut zu wissen, dass oberhalb einer gewissen Schwelle gesundheitliche Störungen mit berechenbarer Sicherheit auftreten und unterhalb derselben nicht. Es bräuchten sich die Menschen nur nach diesen Werten zu richten, um beschwerdefrei die Vorzüge der modernen Elektronik nützen zu können.  
So ist das Thema zur Glaubenssache geworden. Ein Teil der Glaubensgemeinschaft sieht in den Mobilfunkbetreibern und korrupten Politikern die Bösen, die den Profit über die Gesundheit der Menschen stellt. Dabei wird übersehen, dass sich ein lukrativer Markt gebildet hat, der von dieser Sicht der Dinge profitiert. So wird allerlei Tand verkauft, wie beispielsweise Gegenstände, die angeblich Strahlen umlenken,  „negative Energien neutralisieren“  oder Elektrosmog aufsaugen. Lauter  Dinge, die jeglicher physikalischen Grundlage entbehren. Der Unterschied zwischen professioneller Messtechnik und derjenigen von Personen die beim Kunden Ängste schürt sind frappant. Dort wo das Wissen fehlt, breitet sich der Aberglaube aus.
Ein Bereich, der auch stark mit dieser Thematik verbunden ist, ist jener der Psychologie. In Fällen, in denen die psychologische Komponente überwiegt, ist eine objektive Betrachtung eines Sachverhaltes unmöglich. Plötzlich führt die bloße Anwesenheit von Antennen in der Nähe zu Unbehagen, egal ob diese überhaupt senden oder nicht. In manchen Fällen kann sich dieses Unbehagen bis zu einer Krankheit steigern.
Der Amateurfunker, der in manchen Fällen als Verursacher von „Strahlungen“ im Verdacht steht, ist oft selbst Opfer vom „Elektrosmog“. In der Fachliteratur wird dieser als „man made noise“ bezeichnet. Bei der Berechnung von Mindestfeldstärken zum Empfang von Signalen, muss diesem Rechnung getragen werden. Dieser „Störpegel“ wird vor allem durch die  Haushaltselektronik verursacht und belegt weite Teile des Frequenzspektrums. Das Betreiben einer ferngesteuerten Funkstation an einem Ort wo noch schwache Signale empfangen werden können gewinnt an Bedeutung. In dieser Einöde kann sich dann der Funkamateur mit dem „elektrosensiblen Strahlenflüchtling“ an einen Tisch setzen. 

Die Frage bleibt offen ob die beiden sich dann streiten oder gegenseitig bedauern werden. 

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